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Reifen Auswuchten (statisch)

Die Räder müssen ausgewuchtet werden, damit sie während der Fahrt nicht zur Laufunruhe beitragen.

Das Hinterrad ist ohnehin starken Unwuchten der Kette ausgesetzt. Wer aber sicher sein will kann das Hinterrad auswuchten.

Zum Auswuchten wird das Rad in einer einfachen Auswuchtmaschine eingespannt. Diese Auswuchtgeräte kann man selber basteln, oder günstig bei Polo oder anderen bekommen.
Meines ist selber gebaut, und funktioniert ganz prima.

Wenn der Reifen gewechselt wurde ggf. alte Gewichte noch nicht entfernen ! – Die Auswuchtung könnte passen !

Das Rad wird eingespannt, und läuft auf eine Position.
Die oberste stelle des Rades wird markiert.

Das Rad um 90° drehen, und schauen ob das Rad wieder an die gleiche Position läuft. Den Vorgang ein paar mal wiederholen.

Bleibt das Rad immer an verschiedenen Positionen stehen, so ist es gut ausgewuchtet.

Wenn das Rad immer wieder zurücklauft, neben der obersten Stelle ein Gewicht, z.B. 15g, provisorisch mit Klebeband ankleben.

Zuvor alte Gewichte entfernen, ohne die Felge zu verkratzen !

Dann das Rad in 90° Schritten drehen, und prüfen ob es an der Stelle stehen bleibt. Falls nicht das Gewicht entsprechen erhöhen, bis das Rad in jeder Position stehen bleibt. Das so ermittelte Auswuchtgewicht und die Position des Testgewichtes ist die Auswuchtung.

Das Auswuchtgewicht sollte nicht mehr als 90g sein, und es sollten nicht mehr als 4 Gewichte benötigt werden. (Sonst stimmt etwas mit dem Reifen oder Felge nicht)

Die Gewichte gleichmäßig links und rechts an der ermittelten Position verteilen

Dazu die geplante Klebestelle von Fett und Dreck säubern, und neue (!) Gewichte aufkleben, oder mit Klammern am Felgenhorn festmachen.

Die alten Gewichte aufheben, und beim nächsten mal als Testmasse verwenden.

Das Auswuchten der Räder erfordert etwas Geduld, aber man kann mit wirklich einfachen Mitteln die Reifen bis auf 5g genau auswuchten. Laut Kawa ist eine Unwucht von +-10g nicht dramatisch.

Reifen Tauschen

Die Reifen kann man selber wechseln.

Warum selber montieren ? – Zwar ist das Montieren der Reifen beim Reifenhändler oft recht günstig, aber eben auch nicht umsonst, und manchmal möcht man ja auch selber was machen. Dann gibt es da noch wirklich günstige Reifenquellen (ohne Montage) , und unterm Strich kann man da schon mal um die 50Euro sparen.

Das Wechseln der Reifen geht natürlich am einfachsten, wenn man eine Reifenmontiermaschine hat. Wie es damit geht erkläre ich hier.

Vor allem das abdrücken der Reifen vom Felgenhorn braucht viel Kraft, und man kann sich dabei ordentlich die Finger einklemmen, falls der Reifen sich doch noch mal für das zurückspringen entscheidet ! – Also Vorsicht !!

Zuerst mal muß aus den Reifen die Lauft raus. Dazu wird das Ventil entfernt (ganz ausschrauben) und aufbewahrt.

Jetzt muß die Reifenwulst in das Felgenbett gedrückt werden, der kraftintensivste Vorgang überhaupt. (Wer ne Maschine hat – der hat Glück)

Die Bremsscheiben müssen auf der Montiermaschine nur dann demontiert werden, falls nicht genug Freiheit nach unten besteht, ansonsten kann man alle Bremsscheiben drann lassen !

Es empiehlt sich nicht einen demontierten Reifen später erneut zu montieren, denn die Auswuchtung stimmt wahrscheinlich nicht, Diese Praxis ist für Enduro Maschinen ok, bei Straßenmaschinen ist das zu aufwendig oder gar gefährlich.

Wuchtmaschine1

Nach dem Abdrücken, die Felge so auf die Monitermaschine legen, und so Einspannen, daß die Laufrichtung des Reifens der Maschinendrehrichtung folgt, dann kann man die Laufrichtung später nicht verkehrt machen. Beim Einspannen auf die Felge achten, und immer mit Schutzbacken arbeiten !

Das Rad drehen, bis der Reifenabheber das Ventil passiert hat.

Den Reifenabheber ansetzten, und mit dem kleinen Montiereisen (30cm) die Reifenwulst über den Abzieher hebeln, dabei darf nicht viel Kraft im Spiel sein. Wer einen 70cm langes LKW Montiereisen dazu braucht macht was falsch !

Wichtig ist immer, daß der Reifen ganz im Felgenbett läuft!

Den Reifen einmal drehen und dabei immer fleißig ins Felgenbett drücken !

Wenn die Erste Reifenwulst abgezogen ist, kann die Zweite von Hand abgezogen werden, dazu braucht man keine Maschine.

Die Felge genau inspizieren, ob irgendwelche Schadstellen dran sind. Dreck entfernen, gerade an den Felgenflanken.

Den neuen Reifen mit Reifen Fett (Talkum+Seife) einschmieren, das ist wirklich extrem wichtig ! – Und auf gar keinen Fall irgendwelche mineralischen oder synthetischen Öle oder Fette, also Motor- und Lagerschmiermittel verwenden, die greifen nämlich den Gummi an !

Das Ventil sollte jedes mal ausgetauscht werden. Der Ventiltyp für die ZR-7 heisst TRW412 (universal Motorrad Ventil bis 300km/h)

Den Reifen auf die Felge drücken, und die erste Wulst von Hand in das Felgenbett drücken (geht ganz leicht).

Den Abzieher der Montiermaschine wieder absenken, und die zweite Wulst darüber legen. Für die Montage nach dem Ventil starten. Die Farbmarkierung auf dem Reifen sollte bei dem Ventil sein, damit die Unwucht später nicht so groß ist.

Die Laufrichtung muß stimmen !

Nun die zweite Wulst aufziehen.

Den Reifen aus der Maschine nehmen, und aufblasen, dazu das Ventil noch nicht einsetzten, dann gehts schneller.

Beim Aufblasen darauf achten, daß man die Finger nicht an dem Felgenhorn hat, denn der Reifen schnappt zweimal ! mit ziemlich lautem Knall auf das Felgenhorn – das gehört so, und ist wichtig.

Beim ersten mal befüllen den Reifendruck mindestens 1,5 mal Nenndruck wählen, 5BAR haben sich bis jetzt ganz gut bewährt.

Ventil einschrauben, falls noch nicht geschehen.

Auf Undichtheiten achten, und die Reifenschmiere wieder abwischen.

Den Druck wieder auf den Normaldruck absenken.

Reifen anschließend auswuchten / bzw. Auswuchtung testen.

An den Reifenwulsten besteht bei der Montage und der Demontage erhebliche Verletzungsgefahr !
(Finger einklemmen!)
NIE GEWALT ANWENDEN !
– Wer viel Kraft braucht macht was Falsch –
Bei unsachgemäßer Montage kann man sehr viel Geld in den Sand setzten (Felge kaputt, Reifen im Eimer)
Laufrichtung der Reifen beachten
Die Reifen mindestens 1,5mal Nenndruck befüllen, damit sie gut sitzen
Die Reifen anschließend Auswuchten, bzw. die Auswuchtung prüfen
Kein Schmierfette/öle an die Gummiteile. Öle und Fette greifen den Gummi an!
Im Zweifelsfall den Reifen beim Reifenhändler montieren lassen, bevor man viel Geld vernichtet !

Profiltiefe messen

So wird die Profiltiefe richtig gemessen:

Die Messpunkte am Vorderreifen
Messpunkte am Vorderreifen

Profil : BT56

Seitenflanken
Am Vorderrad werden hauptsächlich die Seitenflanken befahren. Bei starker Belastung / Benutzung entsteht ein sägezahnartiger Absatz zur nächsten Profilierung.
Alle Messungen an mehreren Stellen (Reifen nachdrehen) und bei vorgeschriebenem Luftdruck durchführen !
Mittelrille

Die Mittelrille wird im Allgemeinen nicht so stark beansprucht wie die Seitenflanken. Die Mittelrille verdrängt vor allem das Wasser bei Nässe.

 

Die Messpunkte am Hinterreifen
Die Lauffläche verschleißt am schnellsten. Wer nicht gerde nur Kurven fahrt, wird feststellen, daß hier der Reifen ganz besonders abgefahren ist. Gegen die Flanken gesehen, ist er oft „eckig“. Mit eckigen Reifen muß man in der Kurve mehr arbeiten.
Messpunkte am Hinterreifen
Profil BT56
TWI (Tyre Wear Index) Marken kennzeichnen das Ende des Reifens. Ist die TWI Marke eben mit dem nicht profilierten Teil des Reifens, dann ist der Reifen aus Herstellesicht abgefahren. Die gesetzlichen Profiltiefen bleiben von der TWI Marke unberührt !
Die Seitenflanken sind i.A. nicht so stark abgefahren.
Alle Messungen an mehreren Stellen (Reifen nachdrehen) und bei vorgeschriebenem Luftdruck durchführen !

Beachten:
Stabilisierungsstege innerhalb des Profils brauchen nicht gemessen werden.
Die Profiltiefe ist auf der gesamten Lauffläche zu betrachten, und muß auf der ganzen Lauffläche mindestens die vorgeschriebene Tiefe aufweisen.
Eine TWI Marke ist nicht zwingend mit der gesetzlichen Mindestprofiltiefie identisch.
Beim Messen mit einem Messschieber den Tiefenanschlag nicht mit Gewalt in den Reifen drücken => Fehlmessung !!
Bei Profiltiefen um das Mindestmaß herum sind folgende Eigenschaften des Reifens schon stark Eingeschränkt:
Aquaplaing nimmt zu
Bremsweg wird länger
“Grip” läßt merklich nach bei Kurvenfahrt rutscht das Motorrad über das evtl. “eckige” Reifenprofil ab. Der Eindruck des “wegschmierens” entsteht.

Technische Daten – Fahrwerk und Rahmen

Fahrwerk und Rahmen
Rahmen Doppelschleifen Stahlrohr Rahmen
Nachlauf 25,5° / 93mm
Schwinge Stahlrohr Kastenschwinge
Vorne
Hinten
Federung Hydraulische Gabelfederung (Telegabel)
Federweg 130mm

Gabelöl:
SAE 10W (ca. 415cm3 bei wechsel, 488cm3 bei Neubefüllung)
Ölstand 100mm
Länge Gabelfeder mind. 397 mm (normal: 405,5mm)

Zentralfederbein mit Zugfeder einstellbar (Unitrack)
Federweg 130 mm

Normaleinstellung:
Dämpfung 2 (1-4)
Vorspannung 3 (1-7)

Bremsen zweifache Scheibenbremsen

300mm schwimmend gelagert je zwei Zylinder

Bremsflüßigkeit: DOT4

Mind. Belagdicke : 1mm

Bremsscheibe mind. 4mm (normal 4,3-4,5mm)

Max. Scheibenschlag 0,3mm

einfache Bremsscheibe 240 mm schwimmend gelagert, zwei Zylinder

Bremsflüßigkeit: DOT4

Mind. Belagdicke : 1mm

Bremsscheibe mind. 5mm (normal 5,8-6,2mm)

Max. Scheibenschlag 0,3mm

Felge 3,5×17 Alu Guß 5×17 Alu Guß
Reifen 120/70ZR17
Schlauchlos Tragfähigkiet 58W

250kPa bis 182 kg

160/60 ZR17
Schlauchlos
Tragfähigkiet 69W

250kPa bis 182 kg

Reifenfreigaben Austragung der Reifenbindung möglich.

Werkseitige Bindung an BT57F/R (Bridgestone) oder Dunlop D205FT/J.

Allgemeine Freigaben für BT56, BT20 (Bridgestone)